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Festung von Vlissingen

Während des Zweiten Weltkriegs errichteten die Deutschen eine Verteidigungslinie, die sich von Fort Rammekes über Abeele und Koudekerke bis nach Valkenisse erstreckte. Diese Linie sollte Schutz vor einer alliierten Invasion bieten. Innerhalb dieser umfangreichen Befestigungsanlagen befand sich eine zweite Linie zum Schutz des Hafens von Vlissingen: die Zitadelle, zu der auch dieser Bunker gehörte. Er war Teil des Widerstandsnestes (W.N.) Heidecksburg.

Nach libyschem Vorbild

Der Tobruk-Bunker wurde erstmals von der italienischen Armee in der Umgebung der libyschen Hafenstadt Tobruk am Mittelmeer errichtet, basierend auf dem griechischen Festungsbau aus den Jahren 1939–1940. Der Standardentwurf des Ringstandes (Bauform 58C) war für den Einsatz eines Maschinengewehrs vorgesehen. Auf Grundlage dieses Entwurfs wurden später verschiedene Varianten für unterschiedliche Waffentypen entwickelt.

Besondere Geschütze

Der Bunker aus dem Hafen von Vlissingen ist eine besondere Ausführung. Er war nämlich mit einem französischen Mörsergranatwerfer ausgestattet, dem sogenannten „5 cm Festungsgranatwerfer 210 (f)“. Diese Waffe wurde in einem Winkel von 45 Grad auf einer speziellen Lafette montiert, auf der sie um 360 Grad drehbar war. Durch den schrägen Abschusswinkel konnte eine maximale Reichweite von 1.070 Metern erzielt werden.

Erhalten oder abreißen?

Da der Bunker bei Vlissingen knapp unterhalb der Oberfläche lag – genau an der Stelle, an der die neue Zufahrtsstraße zur geplanten Marinierskaserne entstehen sollte – konnte er dort nicht stehen bleiben. Es gab daher zwei Optionen: Abreißen oder Versetzen. Nach Rücksprache mit dem Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten der Gemeinde Vlissingen sowie dem Walcherse Archäologischen Dienst wurde beschlossen, den Bunker zum Bevrijdingsmuseum Zeeland in Nieuwdorp, Vlissingen-Oost, zu verlegen. Voraussetzung war, dass das Museum die Bergung und den Transport eigenständig organisiert oder durchführen lässt.

Bergung und Wiederaufstellung

Am 11. April 2017 wurde diese anspruchsvolle Aufgabe von der 105. Pionierkompanie Wasserbau des 101. Pionierbataillons der Königlichen Landstreitkräfte bewältigt – mit Unterstützung mehrerer ziviler Partner und eines Teams von Freiwilligen des Bevrijdingsmuseum Zeeland. Bevor der Tobruk-Bunker transportiert werden konnte, musste er zunächst mit Radladern in Richtung Straße verlegt werden. Er befand sich nämlich direkt unter Hochspannungsleitungen, sodass ein direktes Anheben vor Ort nicht möglich war. Nachdem er neben der Straße positioniert war, wurde der Bunker abends gegen sieben Uhr auf einen Tieflader gehoben, woraufhin der Transport nach Nieuwdorp starten konnte. Am nächsten Tag, dem 12. April 2017, erhielt der Vlissingse Tobruk-Bunker seinen neuen Platz im Bevrijdingspark Zeeland – genau an der Stelle, an der Sie jetzt stehen.

Von unter der Erde in den Befreiungspark

Unten sehen Sie eine kurze Fotoreihe zur Aufstellung des Bunkers im Bevrijdingspark. Die Aufnahmen zeigen, wie der Bunker freigelegt, transportiert und schließlich an seinem heutigen Standort platziert wurde.

Bevrijdingsmuseum Zeeland
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