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Augenzeugenbericht: Kees Meulpolder

Kees Meulpolder war 11 Jahre alt, als der Zweite Weltkrieg begann. Er lebte mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Stoffel in Driewegen, Zuid-Beveland. Als die Deutschen mit Motorrädern ins Dorf einfuhren, stand er mit den anderen Dorfbewohnern und schaute zu. “Die Deutschen waren einfach Jungs, keine Feinde,” erinnert sich Kees.

Kees arbeitete auf einem Bauernhof, wo deutsche Soldaten einquartiert waren. Einer von ihnen gab ihm ein Fernglas, um nach englischen Flugzeugen zu schauen. Mit dreizehn Jahren verließ er die Schule, um seinem Vater auf dem Hof zu helfen, aber als sein Vater starb, wurde Kees der Ernährer der Familie. “Der Pfarrer sagte: ‘Kees, jetzt ist deine Kindheit vorbei.’ Das traf mich sehr tief.”

Sorgen um Bruder Stoffel

Neben den Sorgen zu Hause kämpfte die Familie Meulpolder mit Angst und Unsicherheit über Kees’ älteren Bruder Stoffel. Stoffel diente in Niederländisch-Indien und schickte regelmäßig Briefe nach Hause. Doch als der Krieg ausbrach, hörten die Briefe plötzlich auf. Die Familie hatte keine Ahnung, was mit ihm geschehen war. “Wir wussten nicht, ob er noch lebte oder nicht,” erzählt Kees. Das Schweigen aus Indien lastete schwer auf der Familie, und der Mangel an Nachrichten sorgte für große Unruhe. Erst mehr als ein Jahr nach der Befreiung kam über das Rote Kreuz die tragische Nachricht, dass Stoffel gestorben war.

Die Kämpfe um Driewegen

Am 26. Oktober 1944 tobte der Kampf um Zuid-Beveland. Kees und die anderen Dorfbewohner konnten die Gefechte zwischen den schottischen Truppen, die bei Baarland gelandet waren, und den Deutschen, die sich in und um Driewegen verschanzt hatten, hören. Es war eine gefährliche Zeit, aber Kees und sein Freund Jaap sahen eine Gelegenheit und beschlossen, Fahrräder von den Deutschen zu stehlen, eine gewagte Tat. “Es waren belgische Fahrräder, die die Deutschen erbeutet hatten,” erzählt Kees. “Aber wir wussten, wenn wir erwischt würden, bekämen wir die Kugel.” Nach den Kämpfen ging Kees auf Erkundung und entdeckte ein schreckliches Bild: Acht tote schottische Soldaten lagen ordentlich in einer Reihe in einem Feld. “Es war ein Anblick, den ich nie vergessen werde. Einige waren furchtbar verstümmelt,” sagt er sichtlich bewegt bei der Erinnerung.

Kees Meulpolder

Lesen Sie hier die Geschichte von Kees Meulpolder, einem Jungen aus Driewegen, der in jungen Jahren die Verantwortung für seine Familie übernehmen musste, nachdem er seinen Vater verloren hatte. Trotz der Gefahren der Besatzung ging er Risiken ein, wie das Stehlen von Fahrrädern von den Deutschen, und wurde mit den Schrecken des Krieges konfrontiert, als er acht tote schottische Soldaten fand. Seine Geschichte ist ein Zeugnis von Mut, Verlust und dem Durchhaltevermögen eines Jungen in Kriegszeiten.

Bevrijdingsmuseum Zeeland
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