
Objekt des Monats Januar 2025
Nach der Befreiung von Walcheren im Jahr 1944 blieben zahlreiche Spuren der deutschen Besatzung in der Landschaft zurück. Diese Überreste zeugen von der intensiven Besatzung und der strategischen Bedeutung Zeelands während des Zweiten Weltkriegs. Eines dieser besonderen Objekte sind die Betonmarkierungspfähle, die zur Kennzeichnung deutscher Minenfelder bei der Flak-Batterie Zwanenburg dienten, einer wichtigen Verteidigungslinie in der Nähe von Vlissingen. Diese Batterie war entscheidend für die deutsche Verteidigung der Westerschelde und spielte eine Schlüsselrolle beim Schutz des Zugangs zum Hafen von Antwerpen. Der Standort war stark befestigt mit Flugabwehrgeschützen, Bunkern, Hindernissen und ausgedehnten Minenfeldern.
Von Gefahr zu Nutzen
Nach dem Krieg, als die Minenfelder geräumt wurden und die Besatzung nur noch eine Erinnerung war, gelangten viele dieser Objekte in die Hände der lokalen Bevölkerung. So kamen diese Pfosten in den Besitz von Herrn Gerard van Zoelen aus West-Souburg. Wie viele andere Kriegsmaterialien fanden sie eine neue Verwendung im Alltag. Diese Pfosten, ursprünglich als Warn- und Grenzmarkierungen gedacht, wurden als praktische Bodenbefestigung auf Bauernhöfen und Höfen wiederverwendet.


Widerstandskraft und Kreativität
Die Wiederverwendung dieser deutschen Markierungspfosten spiegelt die Widerstandskraft, Kreativität und pragmatische Einstellung der zeeländischen Bevölkerung in der Wiederaufbauzeit wider. In einer Zeit, in der Ressourcen knapp waren und die Spuren des Krieges allgegenwärtig, wurde alles getan, um Restmaterialien eine neue Funktion zu geben. Diese Objekte erzählen nicht nur die Geschichte der Besatzung und Befreiung, sondern auch von den Herausforderungen, denen die Menschen in Zeeland nach dem Krieg gegenüberstanden.
Vom Hof zur Ausstellung
Diese Pfosten, nun Teil unserer Sammlung, erhalten einen prominenten Platz in unserer Ausstellung. Durch den Konservierungsprozess wurden sie in ihrem ursprünglichen Zustand bewahrt, sodass die Besucher einen authentischen Eindruck von diesen einzigartigen Überresten erhalten. Sie zeigen, wie die Vergangenheit des Krieges, selbst in alltäglichen Objekten, in Zeeland bis heute spürbar bleibt. Als stille Zeugen erzählen sie nicht nur von der Härte des Krieges, sondern auch von der Wiederaufbauzeit, in der die Bevölkerung Zeelands ihre Widerstandskraft und Kreativität unter Beweis stellte. Diese Objekte verbinden die Vergangenheit mit der Gegenwart und laden dazu ein, über die bleibenden Auswirkungen von Krieg auf Mensch und Landschaft nachzudenken.
