
Russischer Entwurf
Diese Kanone wurde 1937 vom russischen Ingenieur M. N. Loginov entworfen. Er stützte sich auf das Fahrgestell der deutschen Rheinmetall-37-mm-Kanone (3,7 cm PaK), das er modifizierte und mit einem 45-mm-Lauf sowie einem halbautomatischen Verschluss kombinierte. Dank dieser Technik konnte die Kanone eine Feuergeschwindigkeit von 15 bis 20 Schuss pro Minute erreichen. Zwischen 1937 und 1943 wurden insgesamt 37.354 Exemplare dieses Modells hergestellt.
Die Kanone wurde mit panzerbrechender Munition eingesetzt. Die Geschosse verließen den Lauf mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 760 Metern pro Sekunde und konnten auf eine Entfernung von 500 Metern eine 35 mm dicke Panzerplatte bei einem Einschlagwinkel von 60 Grad durchdringen. Die maximale Reichweite der Granaten betrug 4.400 Meter.
Finnische Inschrift
Dieser Kanonentyp gelangte in die Hände verschiedener Streitkräfte, darunter auch Finnland. Dies ist noch heute am Verschlussstück des Exemplars im Bevrijdingspark zu erkennen. Dort sind die Wörter TULTA und VARMIST eingeschlagen – Finnisch für „FEUER“ und „SICHER“. Dies bestätigt, dass die Kanone von den Finnen erbeutet und unter der Bezeichnung 45 PstK/32 in Dienst gestellt wurde.


Stiller Zeuge
Während des Zweiten Weltkriegs gelang es den Deutschen ebenfalls, diese Kanone als Beutewaffe zu verwenden – unter der Bezeichnung 4,5 cm PAK 196 (r). Ein besonderer Fund auf Walcheren erinnert an diese Geschichte: Vor einigen Jahren stieß ein Landwirt auf eine alte Munitionskiste. Die Kiste war eindeutig für Munition dieser russischen Kanone bestimmt und trug noch immer russische Aufschriften. Auffällig war jedoch, dass ein deutscher Aufkleber darüber geklebt worden war – ein stiller Zeuge der Umwidmung der Waffe durch die Besatzer.