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Augenzeugenbericht: Rien Koole

Rien Koole aus Kamperland ist elf Jahre alt, als der Krieg ausbricht. Als zehntes von zwölf Kindern beginnt er schon früh mit seinem ersten Job: Er wird Kuhhirte. Obwohl der Krieg das tägliche Leben verändert, empfindet Rien diese Zeit als abenteuerlich und voller Freiheit. Die deutschen Soldaten holen regelmäßig Milch bei ihm und rauchen eine Zigarette. Rien sagt zu ihnen: „Ihr gehört nicht hierher. Aber ihr seid nun mal hier, und ihr seid trotzdem Menschen.“

Spannende Momente

Rien bringt seine Kühe oft zum Strand, aber während des Krieges wird das gefährlich. Kugeln fliegen um ihn herum, und die Deutschen verbieten ihm, zu den Bunkern zu gehen. Sie bitten ihn jedoch, angespülte Leichen vom Deich aus zu melden, was er ohne zu zögern tut. Der Krieg rückt näher, als regelmäßig Luftkämpfe in der Nähe von Kamperland stattfinden. Rien erinnert sich an eine Situation, in der er und sein Freund Gerrit mit Milchkannen am Lenker schnell hinter einem Damm in einen Graben Schutz suchten, während die Kämpfe über ihnen tobten.

Eine besondere Wäscheleine

Die große Familie leidet keinen Hunger, aber viele knappe Dinge sind schwer zu bekommen. Als seine Mutter eine Wäscheleine braucht, denkt Rien, dass die bunt gefärbte Telefonleitung der Deutschen dafür gut geeignet wäre. Ohne jegliches Bewusstsein für das Risiko rollt er die Leitung auf, legt sie über seinen Lenker und fährt damit nach Hause, fröhlich winkend zu den deutschen Soldaten, die er gut kennt. „Ich habe Glück gehabt, sonst wäre ich im Lager gelandet. Aber Mutter hatte eine Wäscheleine,“ erzählt Rien lachend.

Ein Angriff und neue Freunde

Am 11. Oktober 1944 sieht Rien, wie alliierte Flugzeuge die Deiche von Walcheren bombardieren. Auf dem Rücken liegend auf dem Deich schaut er atemlos zu, wie die Bomber ihre Luken öffnen und die Bomben fallen lassen. Es fühlt sich fast so an, als wären die Bomben auf ihn gerichtet.

Nach der Befreiung von Nord-Beveland richten die englischen Kommandotruppen ihr Hauptquartier in der „Schule mit der Bibel“ in Kamperland ein. Zusammen mit seinem Freund Piet arbeitet Rien in der Küche für sie, wo sie regelmäßig Extras wie Rosinen, Butter und Zigaretten mit nach Hause bekommen. Die Jungen gewinnen schnell das Vertrauen der Kommandotruppen und dürfen auf die Schule aufpassen, wenn die Soldaten auf Patrouille gehen. Als die Soldaten zurückkehren und feststellen, dass die Jungen die Schokoladenriegel unangetastet gelassen haben, werden Rien und Piet bald die Maskottchen der Gruppe. Zu ihrer Überraschung erhalten sie sogar eine eigene Uniform mit einem grünen Barett, speziell angefertigt vom Armeeschneider. „Das war natürlich großartig, jetzt hatten wir auch eine Uniform.“

Rien Koole

Sehen Sie sich unten die Geschichte von Rien Koole an, einem Jungen aus Kamperland, der als Kuhhirte während des Krieges Abenteuer erlebte und manchmal auch Risiken einging, wie das Stehlen einer Telefonleitung als Wäscheleine. Seine Geschichte ist ein Zeugnis jugendlichen Mutes und der besonderen Freundschaften, die selbst in Kriegszeiten entstehen konnten.

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