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Augenzeugenbericht: Tiny Geldof

Tiny Geldof war sechs Jahre alt, als der Krieg ausbrach. Sie lebte in Domburg mit ihren Eltern, ihrer älteren Schwester Leuntje und ihrem kleinen Bruder. Ihre ersten Erinnerungen an den Krieg waren von Verwunderung und Unverständnis geprägt. Der Strand und die Dünen, wo ihre Familie wegen der Arbeit ihrer Mutter als Bademeisterin oft Zeit verbrachte, waren plötzlich gesperrtes Gebiet. „Man durfte nicht mehr in die Dünen und an den Strand gehen. Nun, das war etwas für die Domburger“, erzählt Tiny, noch immer empört über die strengen Regeln der Besatzer.

Der Atlantikwall und der Laden

Die Familie Geldof musste sich an die Veränderungen anpassen. Tinys Mutter, die ihre Arbeit als Bademeisterin aufgrund des Krieges verloren hatte, eröffnete ein Lebensmittelgeschäft in der Heerenstraat. Die Familie versuchte, so gut es ging weiterzumachen, aber die Bedrohung durch den Krieg wurde immer spürbarer, als die Deutschen mit dem Bau des Atlantikwalls begannen. Bunker, Geschütze und Stacheldraht säumten die Küste und verwandelten die vertraute Landschaft in etwas Unkenntliches.

Angstvolle Momente

Der Krieg rückte immer näher, und Tiny erinnert sich an einen erschreckenden Moment, als sie mit ihrer Familie in der Obstplantage eines Onkels flach auf dem Boden lag, während englische Flugzeuge über ihnen hinwegflogen. „Meine Mutter hatte schreckliche Angst. Ob sie eine Vorahnung hatte, weiß ich nicht,“ sagt Tiny. Diese Angst sollte sich bald auf tragische Weise bewahrheiten.

Ein schicksalhafter Tag

Am 1. November 1944 wurde die Familie Geldof schwer von den alliierten Bombenangriffen getroffen, die darauf abzielten, die Deutschen durch Angriffe auf die Deiche von Walcheren zu schwächen. „Ich saß im Wohnzimmer und aß. Meine Mutter war draußen beim Wäscheaufhängen, mein Bruder spielte im Garten, und mein Vater und meine Schwester standen hinter dem Haus. Ich ging in den Flur, und plötzlich gab es einen lauten Knall“, erinnert sich Tiny. Der Raum bebte, Vasen fielen vom Regal, und dort, wo ihre Mutter gerade noch gestanden hatte, war nun ein großer Krater. „Man geht nach draußen, und deine Mutter ist weg…“

Was Tiny sah, war zu grausam, um es zu beschreiben. Der Verlust ihrer Mutter, Tine, ist eine Erinnerung, die sie auch 80 Jahre später noch immer mit sich trägt. Ihr Vater, unter Schock, nahm die Kinder mit, ohne die Tür hinter sich zu schließen. Unterwegs trafen sie auf Verwandte, und sie hörte ihren Vater rufen: „Tine ist tot, Tine ist tot.“

Tiny Geldof

Lesen Sie hier die Geschichte von Tiny Geldof, einem Mädchen aus Domburg, das im Alter von sechs Jahren den Krieg erlebte und ihre Mutter durch einen Bombenangriff verlor. Ihr Dorf wurde von der Bedrohung durch die deutsche Besatzung und dem Bau des Atlantikwalls überrollt. Trotz der Angst und des verheerenden Verlustes kämpfte Tiny zusammen mit ihrer Familie ums Überleben. Ihre Geschichte ist ein Zeugnis von Verlust, Widerstandskraft und den bleibenden Erinnerungen, die der Krieg hinterlassen hat.

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