
Objekt des Monats März 2025
Ein junger Zeeuws Matrose auf See
Am 30. November 1919 wurde Johannes Pieter Wagenaar in Schoondijke (Zeeland) geboren. Als junger Mann entschied er sich für ein Leben auf See und wurde Handelsmatrose. Während des Zweiten Weltkriegs spielten Handelsfahrzeuge eine entscheidende Rolle in der alliierten Versorgung, doch diese Schiffe waren auch verletzliche Ziele für feindliche U-Boote und Luftwaffe. Die niederländische Handelsflotte erlitten schwere Verluste, und Johannes Pieter Wagenaar sollte einer der vielen Opfer dieser schweren Zeit werden.
Die fatale Reise der OBERON
Am 19. Juni 1941 verließ das Handelsfahrzeug OBERON den Hafen von Freetown (Sierra Leone) und steuerte Hull (Vereinigtes Königreich) an, beladen mit Palmkernen und Stückgütern. Während der Reise wurde das Schiff am 27. Juni 1941 im Konvoi S.L. 76 im Atlantischen Ozean von dem deutschen U-Boot U-123 torpediert. Die OBERON wurde mitten im Schiff getroffen und sank bei der Position 25º 43′ N und 22º 47′ W. Sechs Besatzungsmitglieder, darunter Johannes Pieter Wagenaar, kamen dabei ums Leben.


Ehrung und offizielle Anerkennung
Jahre nach dem Krieg wurde das Opfer von Johannes offiziell von der niederländischen Regierung anerkannt. 1951 erhielt seine Familie posthum das Oorlogsherinneringskruis, eine Auszeichnung für Soldaten und Handelsmarinepersonal, die ihr Leben für die Freiheit der Niederlande gaben. Diese Ehrung wurde von einem offiziellen Zertifikat begleitet.
Darüber hinaus erhielt die Familie Wagenaar einen persönlichen Brief von Prinzessin Juliana, in dem sie ihr Mitgefühl ausdrückte. Dieser Brief erkannte nicht nur den Verlust an, sondern auch die wichtige Rolle der niederländischen Handelsmarine im Kriegsaufwand.
Eine bleibende Erinnerung
Die Dokumente, bestehend aus dem Oorlogsherinneringskruis, dem Zertifikat und dem Brief von Prinzessin Juliana, wurden dem Bevrijdingsmuseum Zeeland gespendet. Sie bilden ein greifbares Erinnerungsstück an das Schicksal der niederländischen Handelsmarine während des Krieges und bieten eine persönliche Perspektive auf die enormen Opfer, die gebracht wurden. Sie erinnern uns daran, dass der Kampf für die Freiheit nicht nur an Land, sondern auch auf See geführt wurde – wo Männer wie Johannes Pieter Wagenaar ihr Leben für eine größere Sache gaben.
