Augenzeugenbericht: Nellie Hoogesteger
Nellie Hoogesteger aus Nisse ist drei Jahre alt, als der Krieg beginnt. Sie erinnert sich an die Angst beim Spielen im Freien, wenn Flugzeuge überfliegen. „Wenn ein Flugzeug vorbeikam, mussten wir uns hinlegen oder auf den Knien nach Hause kriechen.“ Die ersten Kriegsjahre verlaufen ruhig, aber 1943 rückt die Bedrohung näher, auch in der Schule. „Ich war fünf oder sechs, und es wurde rauer. Wenn man einmal frech war und auf dem Flur stehen musste, kamen sie vorbei und zogen an deinen Haaren.“
Ein fataler Granateneinschlag
1944 muss Nellies Bruder Jan nach Deutschland, was die Familie sehr betrübt. Als der Krieg näher kommt, beschließen sie, nach Heinkenszand zu flüchten, zusammen mit ihrem behinderten Bruder Anton im Rollstuhl. Schließlich kehrt die Familie nach Nisse zurück, wo sie mitten in den Beschuss gerät. Eine Granate explodiert über ihrem Haus. Nellie ruft: „Mutter, mein Arm tut weh.“ Erst im Licht einer Laterne sehen sie, dass ihr Arm nur noch an ein paar Sehnen hängt. Die siebenjährige Nellie wird ohnmächtig.
Die menschliche Seite des Feindes
An diesem Abend kommen die Kanadier ins Dorf und bringen Nellie und ihre verletzte Schwester Nina nach Antwerpen. Entlang der Straße sind deutsche Soldaten an einen Baum gefesselt; sie weinen, als sie die schwer verletzten Kinder sehen.
In Antwerpen wird Nellie täglich verbunden; schließlich stellt sich heraus, dass sie nicht vor Schmerz weint, sondern weil sie ihren Arm zurückhaben möchte. Zu Hause lernt sie, mit nur einem Arm zu leben. Während einer Weihnachtsfeier warnt ein englischer Soldat die Kinder, dass sie Nellie nicht ärgern dürfen. Nellie lächelt: „Ich wurde nie gehänselt.“
Nellie Hoogesteger
Sehen Sie sich unten die Geschichte von Nellie Hoogesteger an, einem Mädchen aus Nisse, das im jungen Alter durch den Krieg ihren Arm verlor. Während die Bedrohung der Besatzung immer spürbarer wurde, verlor Nellie nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch einen Teil ihrer Kindheit. Ihre Geschichte ist ein Zeugnis von Mut, dem Ertragen von Verlust und den Momenten der Menschlichkeit, die in Kriegszeiten unvergesslich bleiben.